Gespräch mit Steffi Syska und Uwe Schulze

Anläßlich der Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters habe ich mich ein weiteres Mal mit den beiden Kandidaten unterhalten.

Ich möchte sowohl Steffi Syska als auch Uwe Schulze für die Zeit danken, die Sie dem Gespräch mit der Bürgerinitiative gewidmet haben.

Das Treffen mit Frau Syska fand am Montag Abend statt. Sie betonte, daß ihr nicht nur die kurz- und mittelfristige Stadtentwicklung am Herzen liegt, sondern auch die Frage, wie Sandersdorf-Brehna in zehn oder zwanzig Jahren aussieht. Hierbei spiele die Frage, was mit dem Kieswerk geschieht – ob es mit Solaranlagen bebaut oder renaturiert wird – eine wichtige Rolle. Frau Syska steht dem Gedanken, die Solaranlagen inmitten des Stadtgebietes zu errichten, kritisch gegenüber. Gerade im Hinblick auf eine langfristige Stadtplanung würde der Bau der Solaranlagen mehr Möglichkeiten zerstören als erschaffen. Hierbei kam die Sprache auf eventuelle neue Baugebiete und die Tatsache, daß diese im Umfeld eines renaturierten, begehbaren Gebietes weitaus attraktiver wären als in der Nähe von Solaranlagen. Von einem renaturierten Kieswerk hätten letzten Endes alle an Naherholung interessierten Bürger etwas. Überhaupt schien Frau Syska sehr interessiert daran, Bürger aktiver und unkomplizierter über wichtige Themen zu informieren und sie besser einzubinden. Wir sprachen auch über das Thema Bodenqualität. Hierbei verwies Frau Syska auf Renaturierungen in Petersroda, die ebenfalls auf sehr nährstoffarmen Böden stattfanden. Zudem verwies sie, wie auch schon in unserem ersten Gespräch, auf die eventuelle Möglichkeit, eine Renaturierung des Kieswerkes mit Fördermitteln zu verbinden.

Mit Herrn Schulze traf ich mich am Mittwoch Abend. Er zweifelt unter dem Strich an der Zukunftsfähigkeit von Solaranlagen im Kieswerk. Er verteufele nicht das Projekt an sich, aber eine andere Nutzung erscheine ihm sinnvoller, gerade im Hinblick auf die längerfristige Entwicklung der Stadt. Hier wäre eine Gesamtbetrachtung notwendig, in die auch Orte wie Köckern und Heideloh einbezogen werden müssen. Die zunehmende Industrialisierung, so Herr Schulze, benötige einen Ausgleich. Ein renaturiertes Gebiet zwischen sieben Dörfern unserer Stadt könne hierbei ohne Frage eine überaus wichtige Rolle spielen. Herr Schulze sprach sich dafür aus, den Bau von Solaranlagen auf Dächern weitergehend zu fördern, anstatt freie Flächen in der Natur dafür zu opfern. Wir redeten auch über das Thema Bodenqualität, welches in der Projektbeschreibung des Solarbetreibers eine wichtige Rolle einnimmt. Herr Schulze erinnerte daran, wie schnell sich die Natur nach den Hochwassern an der Goitzsche erholt habe und sieht in dem Fakt, daß es sich um nährstoffarmen Boden handelt, kein Hindernis für einen sukzessiven Bewuchs. Insgesamt signalisierte Herr Schulze großes Interesse an einer naturnahe Alternativlösung zu den Solaranlagen. Die Stadt müsse sich, was die langfristige landschaftliche Nutzung betrifft, neu aufstellen.

Fazit: Wir als Bürgerinitiative freuen uns, daß unser Vorhaben einer naturnahen Entwicklung des Kieswerkes und der angrenzenden Gebiete unter den beiden Kandidaten auf Interesse gestoßen ist. In vielen Punkten haben Frau Syska und Herr Schulze ähnlich argumentiert. Beiden scheint eine Balance zwischen Industrie und Natur sehr wichtig. Beide verweisen auf die Notwendigkeit einer langfristigen Stadtplanung, in der Themen wie Naherholung und die Wahrung von Wegrechten eine große Rolle spielt.

Die Stichwahl wird am 17. Oktober stattfinden. Es werden alle Wahllokale bis 18 Uhr geöffnet sein. Wer seine Wahlbenachrichtigung nach der ersten Wahl weggeworfen hat, kann sich mit dem Personalausweis legitimieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert