Kraniche im Kieswerk 2

Das folgende Video wurde heute Nachmittag im Bereich, wo die Solaranlage gebaut werden soll, aufgenommen. Es zeigt, daß es bei unserem Einsatz für dieses Stück Land nicht nur um Naherholung, sondern auch, was wir von Anfang an schreiben, einen wichtigen Rückzugsort für Tiere geht. Es zeigt eindeutig, daß dieses Land als Ort für eine Solaranlage und für ein Wasserstoffkraftwerk einer der ungeeignetsten Plätze in unserem Landkreis ist. Wir wiederholen unsere Bitte an alle beteiligten Parteien: Sucht gemeinsam nach einem alternativen Platz für das Vorhaben. Beides – Solaranlage und Wasserstoffkraftwerk – müssen nicht unbedingt zwischen unseren Seen gebaut werden.

Anmerkung: Herr Hofmann, der Geschäftsführer von Oeko-Baustoffe, hat wiederholt behauptet, die Aufnahmen würden von jemandem stammen, der sich illegal auf dem Gelände des Kieswerkes aufhält. Dieser Vorwurf ist falsch. Auf beiden Aufnahmen ist zu hören, daß sie aus einem Auto gemacht wurden. Das Kieswerk hat heute geschlossen, die Tore sind zu. Auch die erste Videoaufnahme wurde gemacht, als das Kieswerk nicht mehr geöffnet war. Das alles lässt nur einen Schluß zu, nämlich, daß die Aufnahmen von jemandem gemacht wurden, der legal Zugang zum Kieswerk hat.

6 Antworten

  1. Ist es nicht zweifelhaft, dass genau dies die Fläche für den Bau der Solaranlage sein soll? Laut aktuellen Informationen ist diese doch schon einigermaßen begradigt und nicht begrünt. Es werden vom Grundstück der ISM nur 60% mit PV bebaut. Ein Grünstreifen wird erhalten und auch für Ihren Rad- & Rundweg setzt sich die Firma bereits ein und möchte diesen auch mit finanzieren.

    Die untere Naturschutzbehörde unterstützt dieses Projekt ebenfalls.

    Sie waren doch gestern bei der Sitzung des Stadtrats dabei, haben sie die ganze Zeit weggehört während das Unternehmen Rederecht hatte und der Stadtrat debattierte?

    Anscheinend schon, sonst hätten sie auch keine sagen wir „Alternativen Fakten“ über 15m hohe Schornsteine für Wasserstoff vor versammeltem Stadtrat emotional vorgetragen. Das ist nicht Bestandteil der Anlage und wird es auch nicht. Zum Glück war der Stadtrat besser informiert und hat auch demnach entschieden.

    Liebe Grüße und gute Besserung

    1. Hallo Maximilian,

      ich habe schon gut zugehört. Wenn Sie das auch getan haben, werden Sie einiges von dem, was ich Ihnen antworte, schon kennen. Aber da Sie in Ihrem Kommentar nicht darauf eingegangen sind, nehme ich an, daß Ihnen diese Punkte entgangen sind.

      Wir setzen uns dafür ein, daß man die wichtigste Grundlage für ein mögliches, mittelfristig entstehendes Naherholungsgebiet nicht verschenkt. Das tut man aber sicher, wenn man genau zwischen Strandbad, Köckernsee und dem nördlichen See im Kieswerk die Solaranlage und das Wasserstoffkraftwerk baut. Wir setzen uns dafür ein, daß man alles daran setzt, einen alternativen Ort zu finden, der weniger Potential zerstört. Bisher reden wir diesbezüglich aber zum größten Teil gegen eine Wand.

      Die Stadträte sind gerade dabei, sich DER Zukunftsperspektive zu berauben, die das Bild von Sandersdorf-Brehna mittel- und langfristig grundlegend verändern könnte. Wir fordern nicht die Erschaffung eines Naherholungsgebietes in den nächsten Jahren. Wir sehen aber, daß in diesem Jahr DIE grundlegende Richtungsentscheidung in dieser Hinsicht fällt.

      Sich der Möglichkeit, die drei Seen und damit Zscherndorf, Ramsin und Sandersdorf durch ein grünes Herz in ihrer Mitte miteinander zu verbinden, so leichtfertig zu berauben, ist nicht zu rechtfertigen. Sieht man wirklich nur die nächsten drei oder vier Jahre? Oder auch unsere Stadt in zwanzig oder fünfzig Jahren? Die Stadträte legen dieses Jahr die Grundsteine für diese Entwicklung. Im Moment sind sie mehrheitlich der Ansicht, daß die Erschaffung eines weiteren Industriegebietes an dem einzigen Ort in unserer Stadt, der ein durch seine Lage überragendes – auch überregionales – Potential für Naherholung besitzt, eine gute Idee ist. Wo ist da der vernünftige Umgang mit Ressourcen und Potential, wo ist die Nähe zum Bürger, wo ist das Herz für die Entwicklung von Sandersdorf-Brehna?

      Werden Solaranlage und Wasserstoffkraftwerk gebaut, ist ein Radweg, der dann am Rand entlangführt, ein Tropfen auf den heißen Stein. Das ist ein Trostpflaster. Der Hauptpreis, die wirkliche Gelegenheit für Stadt und Bürger, ist dann weg.

      Ob das Gebiet platt oder uneben ist, spielt keinerlei Rolle. Es wurde durch notwendige Böschungsarbeiten planiert. Das Gebiet war vorher in seinem Zentrum von Gras, kleineren Büschen und ersten kleinen Bäumen bewachsen. Daß es jetzt Rohboden ist, liegt an den Arbeiten. Der Umweltbericht läßt keinen Zweifel daran, daß sich das Gebiet recht schnell renaturieren wird, falls es nicht bebaut werden sollte. Zudem sind Offenflächen, gerade zum Spazierengehen, sehr attraktiv. Jedenfalls dann, wenn sie sich ein wenig bewachsen haben. In der Goitzsche, wo an vielen Standorten noch ärmerer Boden ist als im Bereich des Plangebietes, sind zum Beispiel sehr schöne Landschaften mit einer Mischung aus Magerrasenflächen, Büschen und einzelnen Bäumen entstanden.

      Was die Schornsteine betrifft – hier ein Auszug aus Begründung Teil 2 Umweltbericht:

      „Die maximale Höhe der sonstigen zulässigen Anlagen im SO 1 EE wird auf 7,0 m festgesetzt. Für Anlagen des Immissionsschutzes (Schornsteine, Abluftrohre u. ä.) werden ausnahmsweise maximale Höhen von 15,0 m festgesetzt. Im SO 2 EE sind Zubehöranlagen von untergeordneter Dimension mit einer maximalen Höhe von 5,0 m ausnahmsweise zulässig.“

      Darauf habe ich mich bezogen.

      Viele Grüße,

      Paul Mittelsdorf

  2. An Maximilian:

    Zitat: „Laut aktuellen Informationen ist diese doch schon einigermaßen begradigt und nicht begrünt.“

    Laut aktuellen Fakten gibt es nach (schon illegaler?) Abholzung und Begradigung definitiv kein Grün mehr. Man könnte es als Naturgesetzmäßigkeit umschreiben, lieber Maximilian.
    Ein Tipp. Sich die Mühe machen und den Herrn Hofmann einmal höflich bitten, die Flora und Fauna der ruhenden Flächen der Oeko-Baustoffe GmbH begutachten zu dürfen. Da sieht man vermutlich das ganze Ausmaß der sich regenerierenden Flächen besser als mit einem Blick vom Schreibtisch oder über den vom Schutzwall von der Kieswerkstraße her. Oder mal vom Stakendorfer Busch oberhalb des Köckerner See her über die mit Büschen und Bäumen bewachsenen Flächen bis vor das Betriebsgelände wandern – ohne natürlich die „spärliche“ Vegetation zu zerstören und Verbotsschilder zu missachten. Ob die untere Naturschutzbehörde sich von ihrem Schreibtisch mal nach oben an die dortige frische Luft bewegt hat? Nichts Genaues weiß man nicht… Maximilian weiß es vielleicht besser?
    Die Stadträte mögen über viele Dinge besser informiert sein als der normale Bürger. Gern würde man wissen, ob sich alle von denen schon einmal über dieses einzigartige Refugium selbst ein Bild gemacht haben. Exkursionen an der frischen Luft sollen den Kopf sogar frei machen können, sagt man.
    Lassen wir das gern genutzte Totschlagargument „Erneuerbare Energien“ mal außen vor (Erneuerbare Energien, welche mitnichten hiermit infrage gestellt werden sollen, sondern nur an diesem speziellen Ort) und gehen in die jüngere Geschichte der Region zurück:
    Dieser „Ort“ – die Grube Erich (ein inoffizielles Naherholungsgebiet der Sandersdorfer, Zscherndorfer, Ramsiner usw.) – wurde in Vorwendezeiten ungefragt durch das SED-Regime annektiert und in deren Auftrag mit Abraum aus dem Tagebau Köckern verfüllt. Dieser sollte durch eine gezielte Trennung (Kiese und Sande, Erden) der damaligen PGH „Bauhütte“ Wolfen (heute Oeko-Baustoffe GmbH) zur Verfügung gestellt und das verlorene Areal anschließend – ähnlich dem ursprünglichen Zustand vor der Verfüllung – wiederhergestellt werden. Das stellte sich durch vorhandene Verunreinigungen wohl als nicht realisierbar dar. Des Weiteren wurde den Ramsiner Bürgern im Zuge des Tagesbauaufschlusses der direkte Weg zum Strandbad und vor allem die Ortsverbindungsstraße zwischen Sandersdorf und Ramsin genommen. Den vollmundigen Versprechungen der alternativen Nutzung der Kieswerkstraße folgte in der Nachwendezeit auch deren Sperrung aus privatwirtschaftlichen Interessen. Ob und wie es zu DDR-Zeiten zu etwaigen Wechseln der Grundstückseigentümer und deren Nutzungsrechten kam, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber eines ist klar – der einfache Bürger hat damals den Kürzeren gezogen und das soll augenscheinlich auch jetzt so bleiben. Eine, wie auch immer geartete Wiedergutmachung – Fehlanzeige.
    Mal ehrlich – hier geht es nicht um die Klimarettung, sondern um Profit, Profit auf Kosten des Steuerzahlers, der am Ende auch noch für die gewährten Fördermittel aufzukommen hat!
    Einerseits wird für Gewerbegebietserweiterungen mit Millionen jongliert, die Ortschaften im Gegensatz dazu irgendwann einmal mit ein paar Parkbänken abgespeist. Danke Stadträte! Danke für die Ansiedlung von Industrie im Gewerbegebiet am Stakendorfer Busch, die durch Gestank, Lärm und Lichtverschmutzung das Image der Stadt weiter aufbessern und junge Familien mit dem Streben nach Work-Life-Balance scharenweise anlocken wird. Danke für eine geplante Schneise mitten durch den Stakendorfer Busch für deren Gleisanbindung, statt am Feldrand entlang. Danke für den Hinweis, dass die Goitzsche gleich hinter Bitterfeld dem anspruchsvollen Mitbürger der Stadt genügen sollte.
    Apropos Exkursionen – lasst doch unsere Stadträte mal die einzelnen Ortschaften von Sandersdorf-Brehna mit dem Fahrrad erkunden. Dann wissen sie, wo die Millionen aus einem Nachtragshaushalt gut angelegt wären: in nachhaltige Radwege für den Individualverkehr, ganz ohne Emissionen im Sinne der Energiewende.
    Apropos Energiewende – laut aktuellen Informationen der Mitteldeutschen Zeitung (Leitartikel vom 30. Mai 2023: „Nord zahlt, Süd profitiert“) werden genau die damals vom SED-Regime betrogenen Bürger wieder von der Politik im Stich gelassen und müssen wegen hiesiger, höherer Ausbauraten der Erneuerbaren Energien und daraus folgender höherer Netzentgelte absurderweise tiefer in die Tasche greifen, als die Bürger der reicheren südlichen Bundesländer, die gegen jedes einzelne Windrad zu protestieren scheinen.
    Wo bleibt da die Energie, um für Gerechtigkeit kämpfen?
    Hier helfen sicher keine professionellen Firmen-Flyer in den Briefkästen der Einwohner, um denen die Energiewende zu erklären und Gegner des geplanten Standortes der eigenen Solaranlagen zu verunglimpfen.
    Jetzt bin ich sicher etwas vom Thema abgewichen. Im Grunde dreht sich hier doch alles um die (Selbst)Beweihräucherung eines Unternehmers, eines selbsternannten Heilsbringers der Energiewende und Förderer des ortsansässigen Basketballvereins, um persönliche Interessen (Lobbyismus?) usw…
    Und nun in arroganter Art und Weise das Thema Naherholung für die Stadt und deren Beführworter von oben herab abzukanzeln und gewünschte Bürgerbeteiligungen infrage zu stellen, zeugt irgendwie nicht von Demokratieverständnis, sondern erinnert an Zeiten, die sich keiner wieder zurückwünscht.
    Gern hätte ich gewusst, wo Maximilian in Sandersdorf-Brehna (oder überhaupt hier) wohnhaft ist und ob er von dem Projekt direkt betroffen sein wird.

    Aber ebenfalls gute Besserung – wovon auch immer…
    (vielleicht von zu einseitigen Sichtweisen und Ignoranz alternativer Meinungen)

    1. Klaus G.,das sehe ich genauso.Allerdings möchte ich auch noch eine Sache erwähnen: Es wird immer wieder betont,dass es wärmer und wärmer wird und auch versiegelte Flächen da eine Rolle spielen.Sachsen -Anhalt ist da auf den vordersten Plätzen zu finden.Die Stadt Bitterfeld Wolfen führt in Sachsen Anhalt den Reigen sozusagen an,mit ü 55%.Also,so frag ich mich,wieso wieder Flächen versiegeln,wo es doch bestimmt in der Umgebung geeignetere Flächen für den Bau von Solarfeldern und Betrieben gibt? Das erschließt sich mir dann als sehr unlogisch..Aber bei Profit in Aussicht,gibts anscheinend keine Logik. Sehr schade für Mensch und Tier.
      Das nur mal dazu.

  3. An Maximilian
    Völlig korrekt Deine Argumentation und sehr gut zusammengefasst.

    An Peter, Klaus & Gudrun
    Anstatt das betroffene Gelände so zu romantisieren und stundenlang an polemischen Romanen zu arbeiten, solltet ihr die Zeit besser aktiv dafür verwenden, den Müll, der hier leider überall verteilt liegt, zu beseitigen. So eine Kampagne hätten wenigstens einen Nutzen und Vorbildcharakter.

    1. Hallo Sebastian,

      warum gründest Du nicht selbst eine Bürgerinitiative, die sich um den Müll, der „leider überall verteilt liegt“, kümmert? Unser Fokus liegt, wie unsere Ausführungen zeigen, auf einem anderen Thema. Falls Du Hilfe brauchst, kannst Du gerne an uns herantreten.

      Viele Grüße,

      Paul

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