Baustopp und Ordnungswidrigkeitsverfahren

Laut MZ vom Donnerstag sind die illegalen Arbeiten im Kieswerk Sandersdorf-Brehna südlich des Strandbades eingestellt worden. Außerdem hat die Firma ISM mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren zu rechnen. Angesichts von ernsten Verstößen gegen den Artenschutz ist es fraglich, ob es dabei bleibt. Auf diese Frage haben wir von der Unteren Naturschutzbehörde noch keinerlei Antwort erhalten.

Im Artikel der MZ wird auf einen „sofortigen Baustopp“ verwiesen, den der Landkreis verhängt habe. Wir kennen die behördliche Definition von „sofortig“ nicht. Tatsache ist: Die Untere Naturschutzbehörde wurde am Dienstagmorgen, den 21. November, etwa gegen 9 Uhr, über die Arbeiten informiert. Schon da wurde sie gefragt, ob nicht ein sofortiger Baustopp eine angemessene Verfahrensweise sei. Am Mittwoch wurde die Situation von Mitarbeitern des Landkreises begutachtet. Ein sofortiger Baustopp war auch da noch nicht erfolgt und geschah auch an diesem Tag nicht. Am Donnerstag Morgen waren immer noch kleinere Arbeiten im Gang und im Laufe des Donnerstags wurden diese schließlich eingestellt. Das ist nicht gerade das, was man unter „sofortig“ versteht.

Bereits im Frühjahr hat der Investor in einem viel kleinerem Umfang illegal Bäume gefällt. Damals hat die Untere Naturschutzbehörde sehr schnell reagiert. Ein Anruf genügte und die Arbeiten wurden eingestellt. Warum es dieses Mal so lange gedauert hat, wissen wir nicht. Auch darauf haben wir bisher von der Unteren Naturschutzbehörde bisher keine Antwort erhalten.

Wir hoffen, daß die MZ, auch, was die Verstöße gegen den Artenschutz betrifft, weiter recherchiert und am Ball bleibt.

Ein Sachverhalt wurde in dem letzten Artikel falsch benannt: Der Stadtrat von Sandersdorf-Brehna wird sich nicht in der „nächsten“ Sitzung des Stadtrates, also im Dezember, mit den Zwischenabwägungen zum Bauprojekt befassen, sondern erst im Januar.

Allerdings wurde das Thema am 27. November bereits im Ortschaftsrat von Ramsin diskutiert. Bei dieser Sitzung erklärte sich der Investor bereit, sich mit Vetretern der Stadt, des Ortschaftsrates und der Bürgerinitiative an einen Tisch zu setzen, um über die Angelegenheit und mögliche Lösungen zu sprechen. Inmitten all der unerfreulichen Ereignisse sehen wir das als kleinen Lichtblick.

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