Offener Brief an Ministerpräsident Haseloff

Die Bürgerinitiative „Rund um den See“ hat einen Offenen Brief an den Ministerpräsdidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, geschrieben und verschickt (siehe Anlage 1).

In dem Brief thematisieren wir vor allem, daß das Plangebiet und die Bergbaufolgelandschaft zwischen den See insgesamt, ökologisch viel zu wertvoll sind, um die Fläche zu verbauen.

Am 31. Januar 2024 erreichte die Bürgerinitiative eine Stellungnahme des Landesamtes für Umweltschutz (siehe Anlage 2). In dieser bescheinigt es dem Gebiet zwischen den Seen einen „besonders hohen ökologischen Wert“. Es bezeichnet das Land als einen „Hotspot der Biodiversität“. Dabei verweist es auf die vielen streng geschützten und sogar vom Aussterben bedrohten Tierarten, die hier einen wertvollen- und bundesweit immer seltener werdenden Lebensraum – gefunden haben.

Es schreibt:

Diese Feststellung ist ein Paradigmenwechsel. Noch im Jahr 2021 kursierte unter einigen Stadträten hinsichtlich des Plangebietes der Begriff des „toten Bodens“. Im aktuellen Jahr rechtfertigten andere Stadträte ihre Tendenz, für das Bauprojekt zu stimmen, damit, daß es sich ja „nur um Rohboden“ handle.

Nun stellt das Landesamt für Umweltschutz fest, daß es gerade diese Rohböden sind, die das Plangebiet so wertvoll machen. Wertvoll nicht nur auf unsere Region bezogen, sondern auf ganz Sachsen-Anhalt und Deutschland.

Die Bedeutung von Bergbaufolgelandschaften hat auch Dirk Knoche, der stellvertretende Direktor der Abteilung Agrar- und Forstökosysteme, Rekultivierung und Sanierung des Forschungsinstituts für Bergbaufolgelandschaften in der Lausitz (FIB) in einem Telefongespräch mit der Bürgerinitiative. Auch er betonte den außerrodentlich hohen ökologischen Wert von Bergbaufolgelandschaften. Er verwies darauf, dass letztere in Mitteldeutschland gerade einmal 3-4% der Fläche einnehmen, aber 25% der streng geschützten Arten eine Heimat geben.

Inmitten unserer Stadt hat der Bergbau dazu geführt, daß neue, deutschlandweit seltene Lebensräume entstanden sind. Diese geben Arten eine Heimat, die vom Aussterben bedroht sind. Wir sollten uns vergegenwärtigen, was das in seiner Konsequenz bedeutet. Inmitten unserer Stadt hat sich aus dem Staub und Dreck des Kohle- und Kiesabbaus ein ökologisches Juwel entwickelt. Dieses ist ein Geschenk und es ist eine große Verantwortung. Die Fläche zwischen den Seen ist, was den Artenschutz betrifft, wahrscheinlich das wertvollste Stück Land, welches es in unserem Stadtgebiet gibt. Aus diesem Grund bekräftigen wir an dieser Stelle noch einmal unsere Überzeugung, daß es das einzig Richtige ist, eine Bebbauung an dieser Stelle abzulehnen und mit dem Investor über eine alternative Fläche zu reden.

Anlage 1:

Anlage 2:

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