Am Sonntag haben die Bürger unserer Stadt die Gelegenheit, die Stadträte für die neue Legislaturperiode zu wählen. Außerdem werden neue Ortschaftsräte bestimmt.
In einigen Ortschaften tritt die Bürgerinitiative „Rund um den See“ unter ihrem Namen zur Wahl der Ortschaftsräte an. Was die Stadtratswahl betrifft, werden sich viele Mitglieder der Bürgerinitiative „Rund um den See“ für folgende Fraktionen zur Wahl stellen: Die überwiegende Mehrheit für das Souveräne FORUM und einige weitere Mitglieder für die AFD.
Grund hierfür ist, daß uns diese beiden Fraktionen zu jeder Zeit eine große Hilfe waren. Stadtrat Udo Mölle (Souveränes FORUM) ist Mitglied der Bürgerinitiative. Er ist einer der wenigen Stadträte, die das riesige Potential, welches ein unverbautes Seengebiet für unsere Stadt und Region besitzt, von Anfang an erkannt hat. Er hat mit seiner Rüge im Januar verhindert, daß der Stadtrat zu diesem Zeitpunkt trotz unzähliger offener Fragen zum Bauplan über letzteren überstürzt abgestimmt hat. Udo Mölle hat sich außerdem in den vergangenen Jahren immer wieder für eine größere Beteiligung der Bürger ausgesprochen und wiederholt zeitlich ausufernde Einwohnerfragestunden mit dem Argument verteidigt, daß man als Stadt über eine solch reges Interesse von Seiten der Bürger froh sein sollte.
Die AFD hat uns die Bauzäune für unsere Banner zur Verfügung gestellt und auch geholfen, sie aufzubauen. An dieser Stelle einen großen Dank an Hannes Loth. Sie hat uns in Person von Daniel Roi bei wichtigen Fragestellungen immer wieder Rat erteilt. Außerdem hat auch Nico Trübner seinerseits Rügen aufgrund fehlender Dokumente eingebracht, was uns eine große Hilfe gewesen ist.
Beide Fraktionen sind als einzige politische Gruppierungen im Stadtrat zu jeder Zeit für eine Bürgerumfrage eingetreten und haben stets betont, daß für sie die Meinung der Bürger im Mittelpunkt steht. Dieser basisdemokratische Aspekt ist für die Bürgerinitiative von entscheidender Bedeutung. Auch wenn, wie sich später herausgestellt hat, von der Stadt organisierte Bürgerumfragen in Sachsen-Anhalt nicht erlaubt sind, gibt es doch einige andere Möglichkeiten – beispielsweise über Bürgerversammlungen – ein Stimmungsbild festzustellen.
Wir möchten an dieser Stelle auch den Mitgliedern anderer Fraktionen danken, die uns bisher beim Thema Kieswerk sehr unterstützt haben, vor allem Andreas Wolkenhaar (CDU) und Petra Bergholz (CDU).
Wir haben aktuell die Möglichkeit, unsere Stadt und Region einen gewaltigen Schritt nach vorne zu bringen. An der zukünftigen Entwicklung des Seengebietes hängen eine Vielzahl von langfristigen und wichtigen Folgeeffekten: Eine deutlich höhere Attraktivität und eine Aufwertung unserer Stadt (und der gesamten Region), ein breites Marketingspektrum, ein großer Anreiz für junge Familien, sich hier niederzulassen, Fördermöglichkeiten und der Ausbau von Fahrradwegen. Ein unverbautes und mittelfristig entwickeltes Seengebiet wird einen positiven Domino-Effekt in Gang setzen, so wie ein Bauprojekt auf dieser Fläche das Gegenteil bewirkt.
Vor allem aber ist das Plangebiet, wie verschiedene Umweltbehörden und -organisationen bestätigt haben, ökologisch von einem besonders hohen Wert. Das Landesamt für Umweltschutz hat die Bergbaufolgelandschaft zwischen den Seen als einen „Hotspot der Biodiversität“ bezeichnet. Im Plangebiet leben eine Vielzahl von streng geschützten und sogar zwei vom Aussterben bedrohte Tierarten. Dieses Gebiet ist für den Artenschutz aufgrund seiner Seltenheit von europäischer Bedeutung. Es wäre gegen alle Vernunft und gegen jeglichen Anspruch, Natur und Umwelt zu schützen, wenn man ein Bauprojekt an dieser Stelle genehmigt.
Es ist uns Mitgliedern der Bürgerinitiative allen ein Anliegen, uns in erster Linie als Repräsentanten der Bürgerschaft zu sehen. In diesem Sinne wollen wir in allen Bereichen dafür eintreten, daß an erster Stelle das Wohlergehen und der Wille der Einwohner von Sandersdorf-Brehna stehen. Unserer Ansicht nach gibt es in dieser Hinsicht eine ganze Reihe von Projekten, die man im Sinne der Bürgerfreundlichkeit angehen muß. Ein wichtiges Beispiel ist ein anwohnerfreundliches Parkkonzept, einen Antrag, den das Souveräne FORUM noch im Mai 2024 eingebracht hat.
Wir setzen uns seit mehreren Jahren für eine vorteilhafte Entwicklung unserer Stadt ein. Das bezieht sich nicht nur auf die Entwicklung der Seenlandschaft, sondern auch auf die Erhaltung wichtiger Wege. Wir sind der Ansicht, daß jene Vorzüge, über die unsere Stadt verfügt, für alle Bürger erhalten bleiben sollten. Als Stadträte werden wir dem Verkauf wichtiger Grundstücke nur dann zustimmen, wenn dieser nicht mit Bürgerinteressen kollidiert. Hier hätte man in der Vergangenheit viel Ärger vermeiden können, wenn man die Vergabe von Grundstücken mit einem allgemeinen Wegerecht versehen hätte.
Wir setzen uns auch dafür ein, daß Stadtrat (und Verwaltung) in Zukunft auf die Bürger zugehen. Dies sollte zumindest einmal pro Jahr als Einwohnerversammlung in jedem Ortsteil stattfinden, eine Gelegenheit für alle Bürger des jeweiligen Stadtteils, persönlich Sorgen, Ratschläge und Kritik an den Stadtrat heranzutragen.
Wir denken, daß wir unter einer größtmöglichen Einbeziehung der Bürger mehr für unsere Stadt erreichen. Dieses „Gemeinsam“ ist uns ein großes Anliegen, und das betrifft auch die Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen. Wir wollen im Sinne von Sandersdorf-Brehna gute Entscheidungen für die Stadt treffen. Dabei stehen für uns eindeutig Inhalte im Mittelpunkt und nicht die Frage, wer oder welche Fraktion etwas thematisiert. Nur auf diese Weise kommen wir voran. Und das ist definitiv möglich.